Damit Unternehmen Wachstum abbilden und zugleich Kosten einsparen bei mindestens gleichem Lieferservice, muss die Logistikdienstleistung regelmäßig ausgeschrieben werden. Eine strukturierte, faktenbasierte Vorgehensweise schafft Transparenz, Vergleichbarkeit und Wettbewerbsvorteile. Zentrale Ausgangspunkte bilden die Analyse der Auftrags-, Bestands- und Bewegungsdaten sowie die Definition konkreter Soll-Prozesse. Diese Elemente bilden die Grundlage der Ausschreibungsunterlagen in Form eines funktionalen Lastenhefts, das die Anforderungen an Leistung, Qualität, Zuverlässigkeit, Skalierbarkeit und Risikomanagement eindeutig festhält.
Datenbasis und Soll-Prozesse
Auftragsdatenanalyse: Eine detaillierte Auswertung historischer Aufträge im Hinblick auf Volumen, Häufigkeit, Lieferfenster und Unregelmäßigkeiten ermöglicht es, zukünftige Bedarfe realistisch zu prognostizieren und entsprechende Leistungskennzahlen (KPIs) festzulegen.
Bestands- und Bewegungsdaten: Bestandsgenauigkeit, Umschlagsgeschwindigkeiten, Lagerdauer und Transportzeiten liefern Eckwerte für die Gestaltung von Lager- und Transportleistungen. Ziel ist eine Balance zwischen Bestandssicherheit und Kapitalbindung.
Soll-Prozesse: Festlegung standardisierter Prozessabläufe für Wareneingang, Lagerung, Kommissionierung, Verpackung, Versand und Rückführung. Die Soll-Prozesse dienen als Maßstab für die Ausschreibungsanforderungen und ermöglichen eine faire Evaluierung unterschiedlicher Angebote.
Kostenstrukturen und Bewertungsverfahren
Zielkostenkalkulation: Bedarfsorientiert lässt sich eine Zielkostenkalkulation erstellen, unterstützt durch robuste logistischer Standardkostensätze. Diese dient als finanzieller Referenzwert für Preisverhandlungen und benchmarkfähige Vergleichbarkeit.
Bewertungsmethodik: Die Zusammenführung von qualitativen Kriterien (z. B. Servicequalität, Flexibilität, IT-Integrationsfähigkeit, Nachhaltigkeit) mit einer nachvollziehbaren Bewertungsmethodik des Erfüllungsgrads sorgt dafür, dass Angebote objektiv und transparent bewertet werden. Gewichtungen, Scoring-Schemata und Entscheidungsregeln sollten vorab gelegt werden, um Verzerrungen zu vermeiden.
Risiko- und Qualitätskriterien: Neben Kosten sollten auch Risiken (Lieferzuverlässigkeit, Compliance, Datensicherheit, Sicherheitsstandards) sowie Qualitätsmerkmale (Fehlerraten, Schadensquoten, Retourenmanagement) in das Bewertungsmodell aufgenommen werden.
Ausschreibungs- und Vergabeverfahren
Erstellung der Ausschreibungsunterlagen: Das funktionale Lastenheft, ergänzt durch technisches Pflichtenheft, liefert dem potenziellen Logistikdienstleister klare Anforderungen und Messgrößen. Transparente Spezifikationen fördern vergleichbare Angebote.
Angebotsphase: Offene oder kollektive Ausschreibungen ermöglichen Wettbewerb. Ansprechpartner, Fristen, Vertraulichkeits- und Compliance-Anforderungen sollten eindeutig kommuniziert werden.
Angebotsevaluation: Eine strukturierte, mehrstufige Bewertung mit Preis-, Leistungs-, Innovations- und Risikoaspekten führt zu einer belastbaren Entscheidungsgrundlage. Workshops oder Bietergespräche können zusätzliche Klarheit schaffen.
Begleitung von Implementierung und Vertragsabschluss
Begleitung der Definitionsphase: Von der Ableitung der Soll-Prozesse bis hin zur Strukturierung der Ausschreibungsunterlagen wird eine konsistente, nachvollziehbare Basis geschaffen, auf der Angebote bewertet werden können.
Durchführung der Ausschreibung: Professionelle Moderation, Fristenmanagement und Fragensammlungen sichern Transparenz und Fairness im Verfahren. ebp-Berater sind dabei die fachlichen Ansprechpartner und stimmen sich hier eng mit den Kunden ab.
Vertragsabschluss: Unterstützung beim Verhandlungsvorbereitung, der Formulierung von Leistungsumfang, Service-Leveln (SLAs), Eskalationen, Übergangs- und Abnahmeprozessen sowie Vertragslaufzeiten. Sicherstellung, dass Vertragsklauseln belastbar sind und Anreiz- sowie Kündigungsoptionen fair gestaltet sind.
Go-Live: Planung der Implementierung in Betrieb, Integration von IT-Systemen (WMS, TMS, ERP) und Schulung der Stakeholder. Sicherstellung eines reibungslosen Übergangs mit minimalen Betriebsunterbrechungen.
Governance, Transparenz und Kontinuierliche Verbesserung
Governance-Strukturen: Festlegung von Rollen, Verantwortlichkeiten, Freigabewahrscheinlichkeiten und Prüfanweisungen, um Compliance und Qualität sicherzustellen.
Monitoring und Reporting: Aufbau eines Kennzahlensets zur Überwachung der laufenden Leistung des Logistikdienstleisters, regelmäßige Reviews und Abweichungsanalysen.
Wir begleiten den gesamten Prozess, von der Definition der Soll-Prozesse über die Durchführung der Ausschreibung bis zur Begleitung des Vertragsabschlusses mit dem ausgewählten Logistikdienstleister und bis nach dem Go-Live.
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