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ebp-consulting unterstützt seine Kunden bei der Entscheidung, ob das operative Transportmanagement mit Disponenten, Logistikern und Transportmanagern im eigenen Unternehmen als eigene organisatorische Einheit führt oder ob man die Leistungen an einen externen 4PL-Dienstleister outsourced.
Der Aufbau und Betrieb eines operativen Transportmanagements ist eine strategische Schlüsselentscheidung im Supply Chain Management. Ziel ist es, die Transporte innerhalb der Lieferkette effizienter, verlässlicher und transparenter zu gestalten. Im Zentrum steht dabei die Frage, ob diese Aufgaben – also Planung, Disposition, Steuerung, Überwachung und Optimierung der Transportprozesse – im eigenen Unternehmen aufgebaut („Make“) oder an externe Spezialisten („Buy“) ausgelagert werden sollen.
Ein operatives Transportmanagement umfasst heute weit mehr als die reine Disposition von Transportaufträgen. Es bildet das Bindeglied zwischen Einkauf, Produktion, Lagerlogistik und Distribution und ist verantwortlich für die ganzheitliche Steuerung der Warenflüsse über alle Verkehrsträger hinweg. Dazu gehören u. a. das Carrier Management, die Frachtausschreibung, das Monitoring von Lieferzeiten und die Reklamationsbearbeitung. Zunehmend integriert das operative Transportmanagement auch Prozessautomatisierung, Echtzeitdatenanalyse und Nachhaltigkeitskennzahlen in seine Steuerungslogik.
Die Entscheidung „Make or Buy“ ist daher nicht nur eine Kostenfrage, sondern eine strategische Weichenstellung mit Auswirkungen auf Kontrolle, Flexibilität, Know-how und Reaktionsfähigkeit. In der Praxis konzentriert sich die Diskussion häufig auf die sogenannte Control-Tower-Funktion – also die dispositive Planung, Steuerung und Überwachung der Transporte über ein zentrales Transportleitstandsystem. Diese Funktion kann intern aufgebaut oder an einen 4PL-Dienstleister (Fourth Party Logistics Provider) übertragen werden, der im Auftrag des Unternehmens die operative Abwicklung, das Monitoring und das Reporting übernimmt.
Ein wesentlicher Vorteil eines internen Transportmanagements liegt in der direkten Kontrolle und Transparenz über die Prozesse. Unternehmen behalten Know-how, Daten und Entscheidungsgewalt im eigenen Haus und können schnell auf Änderungen in Kundenbedarfen, Marktbedingungen oder Transportkapazitäten reagieren. Zudem ermöglicht ein internes Team eine enge Verzahnung mit anderen Logistikfunktionen und der Unternehmensstrategie. Der Nachteil: Der Aufbau erfordert erhebliche Investitionen in Personal, Schulung, Prozesse und IT-Infrastruktur. Moderne Transport-Management-Systeme (TMS) sind kostenintensiv in Anschaffung und Implementierung – erfordern jedoch zur Ausschöpfung ihres Potenzials spezialisierte Anwender und Schnittstellenintegration in ERP- oder SCM-Systeme.
Die Auslagerung an einen externen 4PL-Dienstleister bietet dagegen Skaleneffekte und Spezialisierungsvorteile. 4PL-Anbieter verfügen über umfangreiche Marktkenntnis, standardisierte Tools, eingespielte Prozesse und Zugang zu etablierten Carrier-Netzwerken. Dadurch können sie Frachtraten verhandeln, Kapazitäten besser bündeln und durch Benchmarking regelmäßig Optimierungen durchführen. Darüber hinaus übernehmen sie häufig Frachtkostencontrolling, Performance-Monitoring, Reporting und Reorganisation von Transportkonzepten als Teil eines End-to-End-Services. Der Nachteil liegt jedoch in der Abhängigkeit vom Dienstleister, möglichen Schnittstellenrisiken und einem reduzierten Einfluss auf operative Detailentscheidungen.
Eine objektive Make-or-Buy-Entscheidung sollte daher auf einer ganzheitlichen Wirtschaftlichkeitsanalyse basieren. Neben den direkten Kosten (Personal, Systeme, Infrastruktur) sind indirekte Faktoren wie Flexibilität, Datenverfügbarkeit, Reaktionsgeschwindigkeit und Risikoexposition zu bewerten. Der Einsatz einer Total-Cost-of-Ownership-Analyse (TCO) sowie qualitativer Bewertungskriterien (z. B. Steuerungskompetenz, Prozessstabilität, Skalierbarkeit) ist dabei empfehlenswert.
Zunehmend setzen Unternehmen auch auf Hybridmodelle, bei denen Kernfunktionen – etwa die strategische Transportplanung, die Auswahl der Carrier oder das Reporting – intern verbleiben, während operative Tätigkeiten (z. B. Disposition, Frachtabrechnung, Sendungsmonitoring) an externe Partner übergeben werden. Dieses Modell kombiniert Kontrolle mit Effizienz und ermöglicht eine flexible Anpassung an Marktveränderungen.
Ein entscheidendes Kriterium bleibt der IT-Aspekt: Die Wahl des passenden Transport-Management-Systems, sei es On-Premise, Cloud-basiert oder als SaaS-Lösung (Software as a Service), beeinflusst maßgeblich den Erfolg des gewählten Modells. Cloud-basierte Systeme bieten schnelle Skalierbarkeit und geringere Investitionskosten, während On-Premise-Lösungen höhere Datensicherheit und Individualisierung ermöglichen.
Letztlich hängt die Make-or-Buy-Entscheidung im operativen Transportmanagement von der strategischen Ausrichtung des Unternehmens ab: Soll Transportlogistik als Kernkompetenz ausgebaut werden, um Wettbewerbsvorteile zu erzielen, oder als Dienstleistung effizient am Markt eingekauft werden? Nur durch eine strukturierte Bewertung aller Kosten, Risiken und Potenziale lässt sich ein nachhaltiges, leistungsfähiges Transportmanagement realisieren, das sowohl Effizienz als auch Transparenz in der gesamten Supply Chain sicherstellt.
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