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Distributions­strategien in der welt­weiten Ersatzteil­versorgung

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Distributionsstrategien in der weltweiten Ersatzteilversorgung

Distributionsstrategien in der weltweiten Ersatzteilversorgung

Die welt­weite Ersatzteil­versorgung ist eine der komplexesten Disziplinen in der Supply Chain. Ziel ist es, die richtigen Bestände am richtigen Ort zu haben – in einem globalen Netz­werk mit Tausenden Artikeln, wechselnden Nachfrage­profilen und hohen Kunden­erwartungen an Lieferzeit und Verfüg­barkeit. Diese Heraus­forderung wächst stetig mit der zu­nehmenden Internationalisierung, der Diversifizierung der Produkt­paletten und den immer kürzeren Lebens­zyklen von Komponenten.

Ein globales Distributions­netzwerk besteht in der Regel aus mehr­stufigen Strukturen: zentralen Haupt­lagern (Central Distribution Center, CDC), regionalen Distributions­zentren (RDC) sowie gegebenen­falls Händler- oder Importeurs­lagern. Die strategische Gestaltung dieser Netzwerke – also Standort­anzahl, geographische Zuordnung, Versorgungs­pfade und Bestands­verteilung – bestimmt maß­geblich die Performance des Ersatzteil­geschäfts. Im Kern geht es um die Optimierung dreier Ziel­größen: Liefer­fähigkeit, Reaktions­geschwindigkeit und Kapital­bindung.

Eine intelligente Distributions­strategie beginnt mit der Definition des Artikel­portfolios und der Bevorratungs­strategie. Aufgrund der hohen Artikel­vielfalt ist eine differenzierte Betrachtung zwingend notwendig. Die Kombination aus ABC-/XYZ-Analyse und Service­kritikalitäts­bewertung ermöglicht es, die Artikel in unter­schiedliche Ver­sorgungs­klassen einzuteilen. Hoch­kritische A/X-Artikel, etwa sicher­heits­relevante Komponenten oder solche mit hoher Ausfall­wahr­scheinlich­keit, werden dezentral in Kunden­nähe bevorratet, um schnelle Reaktions­zeiten zu gewähr­leisten. Gering drehende C/Z-Artikel hingegen können zentral konsolidiert werden, um Bestands­kosten zu minimieren.

Ein wichtiger Erfolgs­faktor ist die Transparenz über Bestände und Reich­weiten im gesamten Netz­werk. Durch die Integration der Lager­bestände von Importeuren, Distributoren und Service­partnern – voraus­gesetzt, diese stimmen der Daten­nutzung zu – entsteht eine ganz­heitliche Sicht auf die Versorgungs­kette. Diese Transparenz ermöglicht es, Nach­schub­bedarfe früh­zeitig zu erkennen, Eng­pässe zu vermeiden und Über­bestände zu reduzieren.

Die technische Basis bildet ein intelligentes Supply Chain Management-System (SCM) mit Funktionen für Bedarfs­planung, Nach­schub­steuerung und Bestands­management. Moderne Systeme nutzen dabei Advanced Planning & Scheduling (APS), Machine-Learning-basierte Prognose­modelle und Simulationen zur Szenario­analyse. So lassen sich verschiedene Strategien hinsichtlich Service­level, Kosten und Liefer­zeit gegen­einander bewerten.

Ein praxis­bewährter Ansatz ist die Definition differenzierter Service-Level-Ziele pro Markt, Region oder Produkt­gruppe. Beispiels­weise kann für kritische Ersatz­teile in der Luftfahrt­industrie ein Service­grad von 98 % gefordert sein, während für selten benötigte Komponenten in der Land­technik 90 % aus­reichen. Diese Service­level werden in das Dispositions­system integriert und bestimmen die Nach­schub­logik – etwa Push-Strategien für plan­bare Bedarfe und Pull-Strategien für unregel­mäßige Nach­frage.

Darüber hinaus sind Transport­strategien und logistische Infrastruktur Teil der Distributions­optimierung. Je nach Produkt­wert und Dringlich­keit müssen Transport­wege flexibel gewählt werden – von kosten­effizienten Seefracht­lösungen bis zu Express-Luft­transporten für kritische Komponenten. Ergänzend bieten regionale Cross-Docking-Zentren oder Konsignationslager Möglich­keiten, Reaktions­zeiten weiter zu verkürzen.

Unsere Projekt­erfahrungen zeigen, dass die Kombination aus daten­basierter Analyse, intelligenter IT-Unterstützung und strategischer Netzwerk­planung zu signifikanten Ver­besserungen führt: Bestände können um 15–25 % reduziert werden, während gleich­zeitig Service­grade um mehrere Prozent­punkte steigen.

Somit ist die Entwicklung einer globalen Distributions­strategie kein einmaliges Projekt, sondern ein kontinuierlicher Optimierungs­prozess. Nur durch das Zusammen­spiel von strategischer Planung, operativer Exzellenz und digitaler Transparenz kann die weltweite Ersatz­teil­versorgung nach­haltig leistungs­fähig und wirtschaftlich gestaltet werden.

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