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Der Handel mit Ersatzteilen wird für Unternehmen immer wichtiger. ebp-consulting kennt die Herausforderungen.
Die Planung und Optimierung leistungsfähiger Ersatzteillagerabwicklungen ist eine der anspruchsvollsten Aufgaben moderner Logistiksysteme. Ersatzteil-Distribution steht im Spannungsfeld zwischen maximaler Lieferbereitschaft und hoher Kosteneffizienz. Kunden erwarten heute späte Cut-off-Zeiten für Next-Day- oder Same-Day-Belieferungen, eine hohe Lieferzuverlässigkeit und fehlerfreie Abwicklung – insbesondere in Branchen, in denen Maschinenstillstände oder Ausfallzeiten unmittelbar zu Umsatzverlusten führen. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an Produktivität, Flexibilität und Transparenz entlang der gesamten Prozesskette.
Ein Ersatzteillager erfüllt meist mehrere Funktionen parallel: Es dient als zentrale Nachschubplattform für nachgelagerte regionale Distributionszentren oder Händlerorganisationen, übernimmt aber zunehmend auch die Direktbelieferung von Endkunden – etwa über Onlinekanäle oder B2B-Portale. Hinzu kommen wertschöpfende Zusatzprozesse wie die Konfektionierung kundenspezifischer Artikelsets, Etikettierung, Verpackung nach OEM-Vorgaben oder die Integration individueller Serviceleistungen. Diese Multikanalstruktur erfordert hochflexible Prozesse und eine präzise Abstimmung von IT, Technik und Organisation.
Eine besondere Herausforderung liegt in der Artikelstruktur. Typischerweise drehen sich 70 bis 80 % der Artikel sehr selten, tragen aber erheblich zur Lagerkomplexität bei. Nur ein kleiner Anteil des Sortiments verursacht den Großteil der Bewegungen und Umsätze. Daher ist eine fundierte ABC-/XYZ-Analyse die Basis jeder Lagerplanung. Sie ermöglicht eine zielgerichtete Zuordnung von Artikeln zu geeigneten Lager- und Kommissionierstrategien: A-Teile mit hoher Umschlagshäufigkeit werden in ergonomisch optimalen, oft automatisierten Kommissionierbereichen platziert, während C-Teile in platzsparenden, statischen Lagersystemen untergebracht werden.
Parallel dazu müssen Strategien für Bestandsmanagement und Nachschubsteuerung entwickelt werden. Hier gilt es, Sicherheitsbestände, Wiederbeschaffungszeiten und Bedarfsprognosen so abzustimmen, dass Lieferbereitschaft und Kapitalbindung in einem optimalen Verhältnis stehen. Eine präzise Dispositionslogik, häufig unterstützt durch KI-basierte Prognoseverfahren, bildet dabei die Grundlage für hohe Servicegrade bei gleichzeitig geringer Überbevorratung.
Im operativen Prozessdesign stehen Kommissionierstrategien im Mittelpunkt. Ob Einzelauftragskommissionierung oder Multi-Order-Picking – die Wahl hängt von Auftragsstruktur, Artikelvielfalt und Automatisierungsgrad ab. Ergänzt wird dies durch intelligente Auftragsbündelungs- und Priorisierungsverfahren, die Durchlaufzeiten minimieren und Engpässe in Spitzenzeiten vermeiden.
Um hohe Produktivität – gemessen etwa in picks per hour – und minimale Durchlaufzeiten zu erreichen, spielen Automatisierungs- und Fördertechniken eine zentrale Rolle. Moderne Ersatzteillager setzen auf Shuttle-Systeme, Autostores, Pick-by-Light, Pick-by-Voice oder AMR-Roboterlösungen, die den Materialfluss beschleunigen und gleichzeitig die Ergonomie für die Mitarbeitenden verbessern. Entscheidend ist dabei, dass die gewählte Technik zur Struktur des Artikelspektrums und zum Leistungsprofil des Lagers passt.
Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die feingranulare Parametrisierung des Lagerverwaltungssystems (LVS). Systeme wie SAP EWM oder vergleichbare Lösungen steuern nicht nur die Lagerplatzbelegung, sondern auch die Priorisierung und Sequenzierung von Aufträgen, die Wegeoptimierung, die Nachschublogistik und die Versandsteuerung. Durch eine präzise Abstimmung von Prozessstrategie und Systemlogik lassen sich erhebliche Leistungssteigerungen erzielen – oft ohne zusätzliche Hardwareinvestitionen.
Unsere Erfahrung zeigt, dass erfolgreiche Ersatzteillogistikprojekte immer ganzheitlich angegangen werden müssen: Nur das Zusammenspiel aus Prozessstrategie, technischer Planung, IT-Integration und operativem Change Management ermöglicht die Etablierung einer Ersatzteillagerabwicklung, die sowohl hochflexibel als auch wirtschaftlich ist – und damit einen entscheidenden Beitrag zur Service-Exzellenz des Unternehmens leistet.
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